Von November 2015 bis August 2017 organisierten und finanzierten wir
Alphabetisierungskurse für Flüchtlinge aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran, aus Somalia
und Eritrea, aus Albanien und Nigeria in zwei Gemeinschaftsunterkünften der Caritas
München Pariser Straße 24 und Truderinger Straße 4. (s. auch Brief der Caritas)
Insgesamt wurden in mehreren Kursen 620 Unterrichtsstunden gehalten, was einer
Gesamtsumme von 15.500,00€ entspricht, zuzüglich Materialkosten (Bücher, Schreibhefte
und Stifte).
Als vollen Erfolg darf angesehen werden, dass die Stiftung einen der ersten Kurse für
Zweitschriftlernende und sogar für einige Erstschriftlernende ins Leben rief.
In der oben genannten Zeit haben wir etwa 30 Absolventinnen und Absolventen das
deutsche Alphabet in Schrift und Sprache nahegebracht.
Dabei legten wir ein besonderes Augenmerk auf Menschen, die auf dem allgemeinen
Markt benachteiligt sind, wie zum Beispiel schwangere und stillende Mütter, sowie Mütter
mit Kleinkindern, Menschen mit einer Behinderung oder Krankheit und auch ältere
Menschen, die sich mit dem Erlernen einer neuen Sprache schwerer tun. Ziel war es, diesen
Menschen die Möglichkeit zu geben, mit der deutschen Sprache in Berührung zu kommen,
damit die Sprachkurse vom Arbeitsamt / BAMF für sie zugänglicher sind.
Dadurch wird auch die in der Regel lange Wartezeit auf einen Sprachkurs überbrückt. Somit
finden sich die TeilnehmerInnen im Alltag bereits von Anfang an erfolgreich zurecht, was
einen Riesenschritt für ihre Integration bedeutet.
Die Erfahrung mit den Kursen zeigt, dass eine Alphabetisierung mit im Schnitt einer
Unterrichtsstunde täglich an fünf Tagen pro Woche nach etwa acht bis neun Monaten
erfolgreich abgeschlossen werden kann.
In der besonderen Atmosphäre der Kleingruppe lernten alle mit voller Motivation und
Begeisterung, besonders auch wegen des Engagements der Dozentin, Frau Detzel. Der
Lernstoff wurde immer wieder auf verschiedene Art und Weise präsentiert. Auf eine
vorbereitete Lernumgebung und eine lernfreundliche Atmosphäre wurde seitens der
Lehrkraft immer ganz großen Wert gelegt.
Als die Teilnehmer sich nach zwei Monaten den ersten Grundstock an Wortschatz und
Kommunikation angeeignet hatten, verließen sie mit der Dozentin auch öfters das
„Klassenzimmer“, um den Wortschatz draußen auszuprobieren: gemeinsam zu kochen,
kleine Stadtspaziergänge zu machen, um zu erlesen, was schon alles geht, oder einfach ein
Picknick im Grünen, um die Kommunikation untereinander weiter zu fördern. Besondere
Ereignisse waren der Besuch des Flohmarktes beim Olympiapark und der Botanische Garten
in München.
Ende Juli 2017 wurde bei einem Abschlussfest allen Schülerinnen und Schülern, die den Kurs
absolviert haben, ein eigens dafür entworfenes Zertifikat mit Angabe der besuchten
Unterrichtsstunden von Frau Sperling-Gebhardt und der Kursleiterin überreicht und danach
mit selbst hergestellten Speisen gefeiert.
Fazit:
Die Stiftung hat mit den Kursen die Basis dafür geschaffen, dass die einstigen Teilnehmer
nun mit einem guten Selbstbewusstsein in normalen Sprachkursen weiterlernen können. Das
ist für die Absolventinnen und Absolventen auch ein gutes Stück Lebensqualität.
Dass dies in vollem Maße gelungen ist, zeigt ein Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft
Pariser Straße im Februar 2018. Frau Detzel hält immer noch Kontakt zu vielen Teilnehmern
und ist deshalb über deren Fortschritte informiert.