Beate und Gerhard Sperling flogen (auf eigene Kosten) nach Tanzania, um nach all den Pandemiejahren endlich wieder vor Ort zu sein, die Fortschritte zu sehen und mit Peter die nächsten Schritte zu besprechen:
Peter empfing uns in seinem Büro in dem von ihm in der Pandemie neu gebautem Haus, dass außer dem Lager und einer Wasser-Toilette im EG (für die Lehrkräfte) im ersten Stock sein Büro und einen kleinen Computerraum mit den 8 neuen Laptops enthält. Dazwischen gibt es einen Raum, der u.a. eine Treppe zum noch nicht ausgebauten Dach enthält.
Bei einem ersten Rundgang zeigte uns stolz das Schild, an dem auch das Logo unserer Stiftung hängt, das Lager, wo fertige Möbel aufbewahrt werden, das von uns mitfinanzierte Eco-Toiletten- Projekt für die Trainees die Lehmhütte, wo das Holz getrocknet wird, während auf dem Ofen die Mittagsmahlzeit für die Trainees kocht und auch einige Trainees essen, denen es draußen zu kühl ist. In der Werkstatt, wo auch am Sonntag, wohl uns zuliebe, einige Trainees zugange waren, konnten wir beim Entstehen eines Tisches zuschauen.
Wir hatten 2017 unweit von Peters Grund ein Grundstück gekauft, das eigentlich dem geplanten Schulbau dienen sollte, aber nachdem wegen der Pandemie die Kooperation mit der TUM (Technischen Universität München) ad acta gelegt wurde, liegt das Gelände brach, wie wir bei unserem Rundgang sehen konnten. Unsere Anregung, es zumindest landwirtschaftlich zu nutzen, bis es bebaut wird, ist noch nicht umgesetzt worden. Zwischenzeitlich war auch die Idee einer Hostel für Schüler und Lehrer diskutiert worden.
In den nächsten Tagen waren wir immer vor Ort. Wir sahen den Trainees drinnen und draußen bei der Arbeit zu und erfuhren, wie Peter die Ausbildung organisiert, z.B. die Kontrolle der Anwesenheit. Leider ist die Schneiderinnen-Ausbildung, die Peter auch angeboten hatte, nicht mehr erfolgreich durchführbar, da es keine Lehrerin mehr gibt. Wir haben ihm geraten, sich nur noch auf seine Schreiner-Trainees zu konzentrieren. Wir lernten den EDV-Teacher samt Assistenten kennen, für den die Stiftung ein Jahr Gehalt (halbtags ab November) bezahlt. Die neuen PCs und die Zusatzausstattung wie Solarpaneele (wegen häufigen Stromausfalles) waren von Peter dringend („very needed“) gewünscht worden.
Leider hat sich uns die Arbeit des Lehrers nicht erschlossen. Es gibt kein schlüssiges Konzept. Das liegt auch daran, dass die Trainees z.Tl. nicht lesen können, und wenn, dann nur Suaheli schreiben und sprechen können. Es müßte also Programme auf Suaheli geben. Peters Idee, dass er durch Kooperation mit der nahe gelegenen Secondary School Kurse durchführen kann, bei denen auch etwas Geld verdient werden kann, haben sich bisher nicht realisiert. Wir haben mit ihm besprochen, dass er da mehr tun muss. Die mitgebrachten Geschenke, Sägeblätter (bitte in deutscher Qualität!) und einiges Werkzeug sowie Hardware: gebrauchte PC, handy und ipad waren höchst willkommen und wurden gleich in Benutzung genommen und mit unserem Logo versehen.
Da wir sehr interessiert waren, was aus ehemaligen Schülern geworden ist, fuhr er mit uns zu Justin, einem Schüler der ersten Generation, der um die Ecke eine Schreinerwerkstätte betreibt und schon selbst einige Trainees hat. Gerd hat ihn ein wenig interviewt, mit Peters Unterstützung, der übersetzte. Von anderen ehemaligen Schülern erfuhren wir leider nichts, da diese sehr oft nach der Ausbildung die Gegend verlassen.
In der nahe gelegene Mullers Mountain Lodge haben wir mit Tina, der Besitzern, ein Gespräch geführt, da wir gehört hatten,dass sie schon einmal mit einem womens project begonnen hatte. Da wir im Stiftungsrat besprochen haben, mehr für Frauen zu machen, haben wir sie ermutigt, es wieder zu beleben. Natürlich auch mit unserer finanziellen Unterstützung.
Am 24.11. wurde das Eco-Toiletten Projekt in einer feierlichen Zeremonie eröffnet. So ist es immer in Afrika! Jeder Anlaß wird zum Feiern verwendet.
Die Trainees, auch von Justin, kamen und sangen, Peter und Beate hielten Reden und dann wurden rote Bänder durchschnitten: Gerhard für Jungs, Beate für Mädchen. Am nächsten Tag fuhren wir mit Peter zur Mambo View Point Lodge, um Herman und Marion zu treffen. Es sind alte Bekannte und speziell Herman hat in den letzten Jahren Peter unter seine Fittiche genommen. Hier wollten wir uns auch einige Projekte ansehen, u.a. ein up-cycling für Textilien mit Frauen und ein Pflanzprojekt.
Anschließend zeigte uns Herman noch einen EDV-Raum in einer benachbarten Secondary School, die Mambo View Point mit Equipment etc. unterstützt.
Am 26. nahmen wir Abschied, nicht ohne von den Trainees noch fertige Möbelstücke präsentiert zu bekommen, die in den letzten Tagen entstanden sind. Außerdem gaben wir Peter die Erlaubnis, mit dem Geld der Stiftung das benachbarte, relativ kleine Grundstück für die TSGM zu erwerben. Es war 2017 noch unverkäuflich gewesen.
Fotogalerie: